Newswise — ORLANDO, Florida (USA) — Forscher von Mayo Clinic haben auf der Jahrestagung der American Society of Hematology vom 7. bis 10. Dezember 2019 in Orlando ihre Studienergebnisse präsentiert. 

Unter anderem wurde über diese neuen Studien von Mayo Clinic referiert: 

DNA-Analyse identifiziert bei Personen afrikanischer Abstammung einen Faktor für erhöhtes Risiko, an Myelom zu erkranken 

Das multiple Myelom ist eine bösartige Entartung der Plasmazellen, die bei Amerikanern afrikanischer Abstammung häufiger auftritt als bei Amerikanern europäischer Abstammung. Genetische Forschung hat gezeigt, dass Patienten, die zu mehr als 80 % afrikanischer Abstammung sind, eher an einem bestimmten Myelom-Subtyp erkranken. Dieser weist eine genetische Translokation auf, d. h. einen Austausch von genetischem Material zwischen Chromosomen. 

Forscher von Mayo Clinic haben DNA-Genotypisierungsanalysen von 898 Patienten durchgeführt, bei denen eine Plasmazellstörung nachgewiesen worden war. Es bestätigte sich, dass das Risiko einer bestimmten genetischen Translokation – der häufigsten mit einem Myelom verbundenen Translokation – bei Patienten afrikanischer Abstammung höher ist. 

Die Studie arbeitete mit der vermutlich größten Gruppe afroamerikanischer Patienten mit einem abnormalen Plasmazellklon sowie mit einheitlich erhobenen Daten, einschließlich Genotypisierungs- und Abstammungsdaten. 

„Wenngleich unsere Assoziationsstudie den spezifischen Mechanismus, der zu dieser Translokation führt, nicht erklärt, hat sie uns doch dem Verständnis, warum Afroamerikaner im Vergleich zu europäischstämmigen Amerikanern eher ein Myelom entwickeln, einen Schritt näher gebracht“, sagt Erstautorin Dr. Linda Baughn, Pathologin bei Mayo Clinic. „Vielleicht werden wir eines Tages alle Risikofaktoren für die Entwicklung eines Myeloms vollständig verstehen und vorhersagen können, wer an dieser bösartigen Tumorerkrankung erkrankt.“ 

Studie identifiziert genauere Bewertungsscores für Patienten, bei denen kürzlich eine chronische lymphatische Leukämie diagnostiziert wurde 

Chronische lymphatische Leukämie ist eine Art von Blutkrebs und die monoklonale B-Zell-Lymphozytose ist eine Vorstufe der chronischen lymphatischen Leukämie. Aktuell ist es üblich, den Internationalen Prognostischen Index für chronische lymphatische Leukämie zur Beurteilung von Patienten mit kürzlich gestellter Diagnose CLL zu verwenden und sie einer von vier prognostischen Risikogruppen zuzuordnen. 

Die Forscher von Mayo Clinic haben zwei genetische Bewertungsverfahren daraufhin untersucht, ob sie geeignet sind, den Internationalen Prognostischen Index für chronische lymphatische Leukämie zu übertreffen. Beim ersten wird der Score für das erbbedingte polygenetische Risiko ermittelt und beim anderen die Tumormutationslast bewertet. Die Studie ergab, dass die beiden genetischen Scores eine genauere prognostische Bewertung ermöglichen. 

„Wir waren erstaunt festzustellen, dass das Risiko mit weniger als 200 untersuchten Fällen bei Verwendung der beiden genetischen Scores besser stratifiziert werden konnte als mit dem Internationalen Prognostischen Index“, sagt Erstautorin Dr. Geffen Kleinstern, Forscherin in der Abteilung Health Sciences Research von Mayo Clinic. „Dies stützt unsere Hypothese, dass die Scores signifikante Prädiktoren für die CLL-Prognose sind.“ 

Forscher entwickeln Methode zur Bewertung der Wirksamkeit einer antitumoralen Zelltherapie 

Die Therapie mit chimären Antigenrezeptoren (CAR-T-Zell-Therapie) nutzt die patienteneigenen Immunzellen zur Krebsbehandlung. Die CAR-T-Zell-Therapie wurde von der Food and Drug Administration für Patienten mit akuter Leukämie und Lymphom zugelassen. Aktuell werden klinische Studien zur Untersuchung der Behandlung anderer Krebsarten durchgeführt, unter anderem solider Tumoren. Jedoch erreichen CAR-T-Zellen nicht immer den Tumorsitus und können die Krebszellen dann nicht abtöten. Zudem kann eine schwere unerwünschte Nebenwirkung auftreten: das Zytokin-Freisetzungssyndrom. 

Die Forscher von Mayo Clinic haben eine Methode entwickelt, mit der die CAR-T-Zell-Verteilung im Körper durch Positronenemissionstomographie (PET) dargestellt werden kann. Damit die CAR-T-Zellen in einer PET-Bildgebung sichtbar sind, veränderten die Forscher die Zellen so, dass sie das Protein Natrium-Iodid-Symporter exprimieren. Bei Mäusen mit Leukämie, die diese gentechnisch veränderten Zellen erhielten, konnten die Forscher die CAR-T-Zellen per Tomographie deutlich sichtbar machen und verfolgen. 

„Die Möglichkeit, den Weg der CAR-T-Zellen bei Patienten zu verfolgen, würde dieses Feld revolutionieren“, erklärt Erstautor Dr. Reona Sakemura, Forscher des T Cell Engineering Laboratory von Mayo Clinic. „Wir haben dieses Verfahren entwickelt, um CAR-T-Zellen zu verfolgen und zu untersuchen, ob sie die Tumorsitus tatsächlich erreichen. Mit der Studie konnten wir zeigen, dass unser Verfahren diesen Zweck erfüllt.“ 

Dr. Sakemura zufolge kann dieses Verfahren auch dazu beitragen, schwere Toxizität durch die CAR-T-Zell-Therapie vorherzusagen. 

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Meeting Link: Jahrestagung der American Society of Hematology